Die Eltern sind hochbetagt bzw. die Großeltern haben die „80“ überschritten. Wenn alte Menschen sich bei einem Unfall oder Sturz gravierender verletzen oder schwer erkranken, dann benötigen sie meist eine besondere Behandlung. Um diese gerade angesichts der demographischen Entwicklung zu gewährleisten, hat die Asklepios Klinik im Städtedreieck vor zweieinhalb Jahren eine eigene Abteilung Akutgeriatrie geschaffen.
20 Betten und ein Wohlfühl-Therapieraum
Zusammen mit der Traumatologie bildet sie die Station 1 mit 20 Betten für stationäre Patienten sowie einem Aufenthalts- und Therapieraum. Verantwortlich zeichnet hier Leitende Oberärztin Paula Loibl zusammen mit dem Ärztlichen Direktor der Klinik, Dr. Josef Zäch – Stationsleiterin Mandy Kovacs übernimmt mit ihrem Team die Pflege der kranken Seniorinnen und Senioren.
Warum überhaupt eine Akut-Geriatrie? Es ist für die Medizin ein elementarer Unterschied, ob man jung oder alt ist. Bei den einen sind im Krankheitsfall Diagnostik und Therapie meist unkompliziert, sind Komplikationen selten und die Verweildauer im Krankenhaus kurz – beim alten Patienten kommen dagegen zur akuten Erkrankung häufig gleich mehrere andere Krankheiten hinzu, die sich gegenseitig verschlechtern können.
Altersmedizin = fast immer die Behandlung von mehreren Krankheiten
Ein Oberschenkelhalsbruch plus Niereninsuffizienz plus Herzerkrankung ist keine Seltenheit – und nur eines von vielen Beispielen der sogenannten „Multimorbidität“. Die besten Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Behandlung: In der Akutgeriatrie geht es um die internistische bzw. chirurgische Versorgung der Krankheit(en). Sie ist nicht zu verwechseln mit der geriatrischen Rehabilitation, bei der die akute Behandlung bereits abgeschlossen ist.
In der Akut-Geriatrie am Burglengenfelder Krankenhaus ist alles auf die Altersmedizin ausgerichtet, hier greifen die unterschiedlichsten Disziplinen reibungslos ineinander: Medizinische (internistisch und/oder chirurgisch) Behandlung, Pflegedienst, Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie, psychologische Betreuung und der Sozialdienst: Mit einem geriatrischen Blick ohne fachspezifische Scheuklappen ist es laut Paula Loibl „unser oberstes Ziel, die Funktionalität und Selbstständigkeit wiederherzustellen. Wir wollen eine Dauerpflege möglichst verhindern“.
Die Würde älterer Menschen
Paula Loibl weiter: „Tatsächlich liegen unserem Team und mir persönlich die Würde des Menschen im Allgemeinen und die unserer Patienten im Speziellen besonders am Herzen. Dazu gehört elementar die Frage, was der Patient selbst noch möchte. Und da werden „noch 20 Jahre Leben“ ganz schnell verdrängt von „keine Schmerzen“ und „Freude am Essen“ oder „Gesellschaft von anderen“. Deshalb ist unser Aufenthaltsraum auch so wichtig, denn hier treffen sich die Patienten – und dann gilt eben doch oft: Geteiltes Leid ist halbes Leid.“
Foto: Die Abteilung „Akutgeriatrie“ an der Asklepios Klinik im Städtedreieck (c/o Bernhard Krebs)