Schutzengel Herzschrittmacher: Herzrhythmusstörungen im Fokus der Herzwochen
Wenn das „Herz außer Takt gerät“: Unter diesem Motto stehen in diesem Jahr die bundesweiten Herzwochen der Deutschen Herzstiftung, die immer im November stattfinden und 2018 das Thema „Herzrhythmusstörungen“ in den besonderen Fokus rücken. Als ausgewiesener Herzexperte an der Asklepios Klinik Oberviechtach weiß der Ärztliche Direktor, Dr. Christian Glöckner, von der Gefahr, wenn Warnsignale missachtet werden und der „Schutzengel Herzschrittmacher“ nicht zum Einsatz kommt.
Zahlen, die für sich sprechen: Etwa jeder vierte Deutsche stirbt laut Deutscher Herzstiftung an einer Herzerkrankung. Nachdem die Zahl der Herztoten jahrelang langsam, aber stetig abgenommen hatte und 2014 noch etwas mehr als 200.000 Verstorbene betrug, stieg sie 2015 wieder an auf über 220.000, darunter auch viele junge Menschen.
Symptome und Ursachen
Plötzlich schlägt der Puls langsamer, man fühlt sich schwindelig – und kippt einfach um. Wer schon einmal wie aus heiterem Himmel bewusstlos geworden ist und sich womöglich dabei verletzt hat, leidet möglicherweise an Herzrhythmusstörungen. Hierbei kann der Sinusknoten erkrankt sein, der am Vorhof des Herzens als oberster Taktgeber für den Herzschlag verantwortlich ist.
„Einige Rhythmusstörungen können sogar lebensbedrohlich sein“, so Dr. Glöckner. Um ein harmloses Herzstolpern von einer bedrohlichen Störung des Herzrhythmus unterscheiden zu können, bedarf es einer weiterführenden Rhythmusdiagnostik durch entsprechende Experten. Was aber jeder Einzelne selbst beitragen kann, um das Risiko für bestimmte Rhythmusstörungen zu reduzieren, ist ein gesunder Lebensstil. So können zum Beispiel Schlafmangel, Drogen wie Nikotin, Alkohol und Koffein oder bestimmte Medikamente das Risiko für Herzrhythmusstörungen erhöhen – ebenso wie Stress, Störungen des Blutsalzhaushalts oder eine Überfunktion der Schilddrüse.
Elektrische Impulse für den regelmäßigen Herzschlag
Wenn das Herz zu langsam oder unregelmäßig schlägt, kann ein Herzschrittmacher helfen, das Herz mit einem elektrischen Impuls zu einem regelmäßigen Herzschlag anzuregen. Wenn der eigene Herzrhythmus völlig aussetzt, ist ein Herzschrittmacher der eigene, eingebaute Schutzengel vor der Bewusstlosigkeit. Das kleine Gerät, von dem spezielle Kabel (Elektroden) in das Herz führen, wird nur aktiv, wenn es Störungen im Herzrhythmus feststellt. In der übrigen Zeit ist das Gerät nicht aktiv, überwacht aber den Herzschlag Tag und Nacht.
Das Einpflanzen eines Herzschrittmachers ist in der Asklepios Klinik Oberviechtach eine Routineoperation, die in der Regel nur eine Stunde dauert und in örtlicher Betäubung durchgeführt wird. Eine Vollnarkose ist hierbei nicht nötig, so dass der Körper nicht zusätzlich belastet wird.
Die meisten Eingriffe führt Dr. Christian Glöckner selbst durch. Für den erfahrenen Operateur ist es dabei wichtig, seinen Patientinnen und Patienten unnötige Sorgen und Ängste rund um das Thema „Herzschrittmacher“ zu nehmen.
„Es ist nur ein kleiner Hautschnitt, mit dem zunächst die Elektroden unter Röntgenkontrolle über die unter dem Schlüsselbein verlaufende Vene bis zum Herz vorgeschoben und dort verankert werden. Nachdem die Drähte an das Schrittmachergerät angeschlossen und getestet wurden, wird dieses dann unterhalb des rechten oder linken Schlüsselbeins im Unterhautfettgewebe fixiert.“, so Dr. Glöckner.
Die modernen Herzschrittmacher haben eine Lebensdauer von bis zu zehn Jahren. Dann ist die Batterie erschöpft und der Herzschrittmacher (aber nicht die Elektroden) muss ausgewechselt werden. Ganz wichtig: Ein plötzlicher Ausfall des Herzschrittmachers ist nicht zu befürchten, da die Lebensdauer der Batterie bei den regelmäßigen Kontrollen des Schrittmachers durch den Arzt angezeigt wird.
Foto: Dr. Glöckner beim Einsetzen eines Herzschrittmachers. (Foto: Bernhard Krebs)