Es war schon aufregend: Als ich am 5. Oktober 2020 pünktlich um 13:30 Uhr am heimischen PC saß und via Zoom der Hochschule für angewandte Wissenschaften München zugeschaltet war, plagte mich natürlich die Sorge, ob sich überhaupt jemand meldet. Es war schließlich mein erster Auftrag als Lehrbeauftragter an der Fakultät 05 Druck- und Medientechnik – und gerade sollten sich in einem zentralen Online-Verfahren die Studentinnen und Studenten live entscheiden, welches Projekt sie belegen wollen.
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Um 13:35 Uhr erschien Nina auf dem Bildschirm, kurz darauf folgten Andreas, Felix, Lina, Henry, Lisa, Laurin, Eric, Tobias und schließlich Katharina. Eins, zwei, drei … zehn Masterstudierende, die etwas über das Texten und Kommunikationsstrategien lernen wollten. Allesamt saßen daheim vor ihren PCs, Laptops oder Tablets – in Erinnerung an mein eigenes Studium und das Treiben auf dem Campus (und abends in den Kneipen) war es etwas traurig, die jungen Leute im Homeoffice zu wissen.
Aber das ist eine andere, eine Pandemie-Geschichte, die allerdings für die kommenden Wochen den Rahmen schuf: Bis Januar sich immer Montagnachmittag fünf Stunden lang gemeinsam mit den Regeln einer gelungenen 360 Grad-Kommunikation beschäftigen und eine solche mit allen Textformen für ein selbst ausgesuchtes Unternehmen/Produkt entwickeln – im Präsenzunterricht ist das definitiv leichter. Aber es hat geklappt und ich bin den zehn Studentinnen und Studenten sehr dankbar dafür, dass sie meine Lehrauftrag-Premiere für mich so angenehm werden ließen, dass ich im anstehenden Sommersemester wieder dabei bin 😊. Keine Ahnung (das kann ich erst ab April beurteilen), ob es Glück war, aber DIE ZEHN
- waren immer pünktlich
- nahmen sich jede Anregung und jeden Verbesserungsvorschlag zu Herzen und setzten diese um
- waren Teamplayer und funktionierten – obwohl sich die meisten noch nie persönlich begegnet waren – hervorragend in den Gruppenarbeiten
- lieferten alle ihre Hausarbeiten zuverlässig ab
- trauten sich von Stunde zu Stunde mehr und zeigten in den verschiedensten Textdisziplinen großes Talent, das manchmal mich, aber am meisten sie selbst überraschte
- waren sehr höflich und wohlwollend gegenüber mir & schmunzelten sogar manchmal, wenn ich mich an humorigen Geschichten versuchte
Dafür und noch mehr sage ich DANKE und wünsche Andreas, Felix, Lina, Henry, Lisa, Laurin, Eric, Tobias und Katharina für ihr weiteres Studium den maximalen Erfolg.
Und wenn es die Pandemie zulässt, hoffe ich auf ein persönliches Treffen in einem Münchner Biergarten, bei dem ich dann sagen kann: „Schön, Sie endlich persönlich kennenzulernen!“