Erfolgreiche Premiere: Museums-Club zu „Was verstehen wir eigentlich unter Volkskunde?“

Am Ende eines kurzweiligen Abends lächelten die beiden Vereinsvorsitzenden Bernhard Krebs und Ingrid Nörl zufrieden. Mit dem allerersten „Museums-Club“ hatte der Freundeskreis des Oberpfälzer Volkskundemuseum Neuland betreten – und durchschlagenden Erfolg gehabt. Was wiederum an den beiden Moderatoren im Tagungsraum des Museums lag.

„Was verstehen wir eigentlich unter Volkskunde?“, fragten die Museumsleiterin Christina Scharinger und der stellvertretende Bezirksheimatpflegen Florian Schwemin, die rund 20 Gäste nahmen die Antworten der beiden gerne auf, um rege das Thema zu diskutieren und aus den unterschiedlichsten Perspektiven zu beleuchten. Das abschließende, einhellige Credo: „Das war eine richtig gelungene Veranstaltung, das Format macht definitiv Lust auf mehr.“

Dass der „Plan aufging“, darüber freute sich Bernhard Krebs, der gemeinsam mit der Museumsleiterin die Idee zum Museums-Club hatte und in seiner Stellvertreterin Ingrid Nörl „eine kongeniale Partnerin“ bei der Organisation an seiner Seite wusste. Die Initialzündung zum Thema der Premiere habe „ein Gespräch mit mehreren Leuten über das Thema ´Volkskunde´ gegeben. Dabei wurde nämlich schnell deutlich, dass wir alle etwas ganz anderes unter dem Begriff verstehen.“

Damit stand das Thema fest, als grundsätzlichen Rahmen legte man für den Museums-Club eine maximale Teilnehmerzahl von 20 fest. Krebs: „Einerseits wollten wir sicherstellen, dass ein reger Austausch möglich ist, andererseits hegten wir durchaus Zweifel daran, ob diese Veranstaltungsreihe überhaupt genügend Interesse weckt.“ Die Sorge war unbegründet, denn innerhalb kürzester Zeit hatten sich die angepeilten 20 angemeldet und musste der Museums-Club im übertragenen Sinne für die Premiere geschlossen werden.

Eine kleine, aber feine Getränkeauswahl, dazu mitgebrachte Kekse und ein begrenztes „länger wird sonst anstrengend“-Zeitlimit von zwei Stunden – den Start in den Abend machten einleitende, sehr fundierte und höchst aufschlussreiche Erläuterungen von Christina Scharinger und Florian Schwemin zur Volkskunde als Wissenschaft und Studienfach, letzteres mittlerweile zur „Vergleichenden Kulturwissenschaft“ umbenannt. Das „Warum“ wurde von den beiden ebenso kurzweilig erzählt wie der Ausflug in die Geschichte und die unterschiedlichsten Definitionen.

Ebenso wenig durften die Methoden, die Spannungsfelder und moderne Ansätze der Volkskunde fehlen. Und eine aktuelle Definition gab es auch: „Volkskunde als Wissenschaft untersucht den Alltag breiter Bevölkerungsschichten in Europa in seiner historischen Gewordenheit seit der Frühen Neuzeit auf Basis empirischer Forschungen in vergleichender Perspektive“, so Florian Schwemin – und wurde nach diesem kurzen Ausflug in die wissenschaftliche Sprache auf Nachfrage gleich sehr konkret: „Zu vergleichen schützt uns vor einfachen Antworten!“

Im Anschluss entwickelte sich eine sehr rege Diskussion, bei der fast alle TeilnehmerInnen mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg hielten. Die beiden Referenten moderierten souverän und stellten die Verständlichkeit sicher, die alle einband. „Im Museums-Club muss man nicht studiert haben, sondern sorgt im Gegenteil gerade die vorhandene Vielfalt der Menschen für einen inspirierenden Austausch“, so Bernhard Krebs, der zum Abschluss verriet: „Die nächsten Museums-Clubabende sind bereits in Planung.“

Foto: Aufschlussreiche Informationen und souveräne Moderation: Christina Scharinger (stehend) und Florian Schwemin (rechts sitzend) sorgten für eine rundum gelungene Museums-Club-Premiere. (Bild: Bernhard Krebs)

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