„Robert. Grenzgänger“ – der dritte Coup der Mittelstufen-Theatergruppe am JMF Gymnasium

Als vor ziemlich genau einem Jahr „Das Pubertier“ zahllose Eltern von Halbwüchsigen in die deutschen Kinos lockte und sich die verzweifelten Erziehungsberechtigten mit einem „Genauso ist es. Das kenne ich!“ juchzend auf die Schenkel klopften, dann war es dennoch vor allem eins: Ein mitunter witziger Film von Erwachsenen aus der elterlichen Perspektive. Die Jugendlichen blieben ein Rätsel und der Erkenntnisgewinn bescheiden – und konzentrierte sich hoffnungsvoll darauf, dass die Pubertät zeitlich begrenzt bleibt. Jugendliche reden nicht gerne über ihre Pubertät. Und schon gar nicht mit ihren Eltern. Es gehörte also ein beträchtliches Stück Mut und Offenheit dazu, dass sich die Theatergruppe der Mittelstufe am Johann Michael Fischer-Gymnasium nicht nur an ein Stück über die Pubertät traute, sondern es sogar selbst von der ersten bis zur letzten Zeile entwickelte. „Robert. Grenzgänger“, an drei Abenden vor staunendem und begeistertem Publikum zum Besten gegeben, als Riesenerfolg zu bezeichnen, greift zu kurz. Denn die Theatergruppe schuf und spielte überzeugend ein Stück, das zahlreiche Facetten der Pubertät in ein stimmiges Kaleidoskop zusammenfügte – und die Eltern zumindest mit einer beruhigenden Erkenntnis zurück ließ: Jugendliche sind gegenüber den Erwachsenen letztlich viel nachsichtiger als umgekehrt. Es war das dritte Stück, dass diese Theatergruppe mit Schülerinnen und Schüler der nunmehr 9. und 10. Klasse auf die Bühne brachte. Unschwer zu erkennen ist die riesige Freude, die Studiendirektorin Karin Then an dieser Gruppe hat, die sie von Beginn an behutsam und mit viel Freiraum anleitet. Neben Können und Leidenschaft, neben Ideenreichtum, Witz und Akribie sind besonders augenfällig, dass der Anteil von Mädchen und Jungen in der Balance ist – und dass die schauspielerische Qualität kein Gefälle innerhalb der Gruppe erkennen lässt. Das macht einfach richtig Spaß beim Zuschauen! Es verbietet sich, eine oder einen eigens hervorzuheben; allesamt agierten sie hoch konzentriert, maximal synchron, wenn es darauf ankam – und zeigten immer wieder herausragende Stärken gerade in Gestik und Mimik, wenn das gesprochene Wort in den Hintergrund trat. Das schaffte reichlich Raum für Fantasie, die das Publikum in den Bann zog. Ein besonderes Lob gab es schließlich von Karlheinz Frankl. Der Straubinger Autor zahlreicher Theaterstücke und Juror für die Bayerischen Theatertage war eigens nach Burglengenfeld gekommen, um die Nachwuchstalente zu sehen, denen er im vergangenen Jahr bei den Theatertagen begegnet ist. Sein Resümee: „Ihr ward diesmal sogar noch besser als 2017!“ Die Theaterspieler: Amalea Ernst, Eileen Ernst, Lilli Espak, Marie Frank, Maria Frieser, Maja Ilowska, Alexandra Jacob, Noah Krebs, Patrizia Meister, Janina Merkel, Tina Moosburger, Vincent Ponnath, Johannes Preissler, Florian Reisinger, Johannes Reisinger, Luciana Schmidkunz, Robin Simon, Dominik Straubinger, Elena Urban, Finley Winterstein sowie Gabriel Engelhardt (Technik)

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